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Warum gehst du zum STI-Test? Die ehrlichen Antworten

19.05.2025

Sexuell übertragbare Infektionen sind ein Thema, über das niemand gerne spricht, aber das trotzdem jeden betrifft, der sexuell aktiv ist. In Europa lassen sich Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen auf STIs testen – und diese Gründe variieren stark je nachdem, ob du männlich, weiblich oder queer bist. Zeit für einen ehrlichen Blick auf die Realität.

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Die universellen Klassiker

Beginnen wir mit den Motiven, die für alle gelten – egal welches Geschlecht oder welche sexuelle Orientierung:

Das brennende Problem (im wahrsten Sinne des Wortes): Schmerzen, ungewöhnlicher Ausfluss oder Brennen beim Wasserlassen treiben die meisten Menschen direkt zum Arzt. Hier ist die Motivation klar: "Etwas stimmt nicht, das muss geklärt werden."

Der Anruf des Grauens: Wenn der Ex (oder die aktuelle Affäre) anruft und sagt "Äh, ich habe da schlechte Nachrichten..." – dann steht meist der nächste Testtermin fest. Diese Art der "Partnerkommunikation" ist übrigens viel häufiger als man denkt.

Neue Liebe, neue Sorgen: Viele Menschen wollen vor einer neuen Beziehung oder vor dem ersten ungeschützten Sex Klarheit schaffen. Das ist nicht nur verantwortungsvoll, sondern wird in manchen Communities mittlerweile als völlig normal angesehen.

Frauen: Routine ist King

Frauen haben einen entscheidenden Vorteil: den regelmäßigen Besuch beim Gynäkologen. Was ursprünglich für die Krebsvorsorge gedacht war, wird oft zur STI-Testroutine. Pap-Abstriche, HPV-Tests und Co. machen das Thema sexuelle Gesundheit zu einem natürlichen Bestandteil der Vorsorge.

Interessant wird es bei der Familienplanung: Schwangerschaft und Kinderwunsch motivieren viele Frauen zu umfassenden Tests – schließlich geht es nicht nur um die eigene Gesundheit. Paradoxerweise zeigen Studien aber auch, dass Frauen ihr eigenes STI-Risiko oft unterschätzen. Das führt zu einer merkwürdigen Situation: regelmäßige Tests, aber weniger Risikobewusstsein.

Heterosexuelle Männer: Die schweigsame Mehrheit

Hier wird es problematisch. Heterosexuelle Männer sind die Gruppe, die sich am seltensten testen lässt. Die Faustregel lautet: nur bei konkreten Symptomen. Das Problem? Viele STIs verlaufen asymptomatisch – also ohne merkbare Beschwerden.

Der Grund liegt teilweise im System: Während Frauen routinemäßig zum Gynäkologen gehen, haben Männer keinen vergleichbaren "Pflichttermin" beim Urologen. Hinzu kommt oft eine geringere Sensibilität für Gesundheitsprävention generell. Das Resultat: eine Gruppe mit hohem Übertragungsrisiko, aber niedrigster Testbereitschaft.

MSM: Die Vorreiter der Testroutine

Männer, die Sex mit Männern haben, sind das komplette Gegenteil. Hier ist regelmäßiges Testen nicht nur normal, sondern Teil der Community-Kultur. Alle drei bis sechs Monate zum Test? Völlig selbstverständlich, besonders für diejenigen, die PrEP (Präexpositionsprophylaxe) nehmen.

Das liegt nicht nur am höheren statistischen Risiko für bestimmte STIs, sondern auch an einer jahrzehntelangen Aufklärungs- und Präventionsarbeit. Die MSM-Community hat spezialisierte Angebote wie Checkpoints entwickelt – niedrigschwellige, urteilsfreie Teststellen, die mehr sind als nur medizinische Einrichtungen.

Europa ist nicht gleich Europa

Der Kontinent ist gespalten, wenn es um STI-Tests geht. In Nordeuropa, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien funktioniert das System relativ gut. Guter Zugang, wenig Stigma, hohe Testakzeptanz.

Anders sieht es in Süd- und Osteuropa aus: Hier können Kosten, mangelnde Infrastruktur und gesellschaftliche Stigmatisierung echte Barrieren darstellen. Auch rechtliche Aspekte spielen eine Rolle – anonyme Tests sind nicht überall verfügbar, und Meldepflichten können abschreckend wirken.

Was bedeutet das für dich?

Die Botschaft ist klar: STI-Tests sind wichtig, aber die Realität ist komplexer als "einfach regelmäßig testen lassen". Je nach deiner Lebenssituation, deinem Geschlecht und deiner sexuellen Orientierung sehen die Empfehlungen anders aus.

Für alle gilt: Bei Symptomen nicht zögern, bei neuen Partnern offen kommunizieren und sich über die eigenen Risiken im Klaren sein.

Besonders für heterosexuelle Männer: Ihr seid die Gruppe mit dem größten Nachholbedarf. Ein gelegentlicher Check-up schadet nicht – auch ohne konkrete Beschwerden.

Für alle anderen: Nutzt die vorhandenen Strukturen, ob beim Frauenarzt, in Checkpoints oder bei spezialisierten Beratungsstellen.

Das Fazit

STI-Tests sind kein Tabuthema mehr – sollten sie zumindest nicht sein. Die Unterschiede zwischen den Gruppen zeigen aber auch, wo noch Arbeit zu leisten ist: bei der Aufklärung heterosexueller Männer, beim Abbau struktureller Barrieren in ganz Europa und bei der Entstigmatisierung des Themas generell.

Am Ende geht es um etwas ganz Einfaches: um deine Gesundheit und die deiner Partner. Und dafür lohnt sich jeder Test – egal aus welchem Grund du dort hingehst.


Quellen:

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